Planung ist die halbe Reise
Planung ist die halbe Reise. Oder wie die Technik alles so viel einfacher macht.
Liebe Leserin, lieber Leser,
ob um die Ecke oder ein bisschen weiter weg: Jenseits des Gartenzauns ist alles anders. Das Gras ist grüner, die Straßen holpriger, die Steckdosen sind falsch und auch der Strom. Und damit auch die wichtigste Frage des modernen Reisenden. Wie erinnere ich die zuhause Gebliebenen daran, dass ich noch existiere, wenn mein Kommunikationsmittel ausgepowert den Geist aufgibt?
Das Internet, Quelle fast allen Wissens, ist sich nicht einig. Bebbis zahlreiche Adapter auch nicht. Da gibt es die Typen B, C, G, I, L, ein Adapter für jede einzelne kanadische Steckdose, die uns über die Wand laufen wird, möchte man meinen. Kanada aber – oder das Internet – kann sich nicht auf einen einzigen Typ festlegen. Mal B, mal A.
A? Typ A gibt es in Bebbis Sammlung nicht und auch nicht in den einschlägigen Basler Geschäften. Bebbis Gedanken rasen, die Vor-Ferien-Stimmung ist gespannt. Bebbi schließt die Augen, atmet tief durch, horcht in sich hinein, dann fällt der mutige Entscheid: Typ B!
Stunden später, beim Karotten schälen, erwähnt der Meenzer ganz nebenbei: «Ich hab’ eh ein Ladegerät mit USB-Anschluss, das in die Zigaretten-Steckdose im Auto passt.»
Super.
Damit aber nicht genug. Die Volt stimmen auch nicht. Zwar weiß die Bebbin nicht so genau, was ein Volt ist, aber eines weiß sie ganz bestimmt. Sie will nicht, dass Kanadas schwächelnde 110 Volt ihrem überlebensnotwendigen 220 Volt starken Tablet den Garaus machen. Der Meenzer meint zwar: «Das geht schon, wirst sehen, es läuft dann eben alles ein bisschen langsamer.» Noch langsamer? Geht gar nicht und sicher ist sicher. Es muss ein Konvertierer her!
Zum Glück kommt Bebbi rechtzeitig zur Besinnung: Mit Unterstützung des Meenzers und einer Lupe entdeckt sie auf dem Ladegerät die erlösenden Zahlen: Mit dessen Spannweite von 100-240 V kann Kanadas Ahornsirup aus der Stromdose Bebbis kostbarem Gerät nichts anhaben. Der Kontakt zur Außenwelt ist gesichert.
Vorausgesetzt es gibt WLAN.
Fiebrig tippt die Bebbin auf dem Handy herum. Das gescheite Handy kann nämlich selber das WLAN sein und einen Hotspot kreieren. Da! Irgendwo im Dschungel der Begriffe, die nur erfunden wurden, um der Anwenderin ihre bodenlose Ahnungslosigkeit vor Augen zu führen, findet sich der hauseigene Schlüssel zum Internet. Ein Klick, ein Test und eines steht fest: Die Daheimgebliebenen werden uns nicht so schnell vergessen.
Die Reise kann beginnen!
3 Gedanken zu „Planung ist die halbe Reise“
Ihr Lieben, was nehmt Alles auf Euch, um uns informiert zu halten!!!! Lieben Dank dafür… und … die Powerbank nicht vergessen.
SCHÖNE ANREISE!
Ich wünsche Euch schöne, erholsame und erlebnisreiche Ferien. Möge Euch das Internet nie verlassen – egal ob 5, 12, 110 oder 240V aus der Dose kommen.
Ja, Kanada ist schon ein seltsames Land…
Zu wenig Spannung beim Strom, Lotterie beim Adapterstecker und dann noch berittene Polizisten in roten Jacken und Krempenmützen, die mehr an den Elferrat bei der Meenzer Fassenacht als an die Ordnungshüter erinnern.
Vielleicht bekommt der Meenzer ja bei der Einreise ein Deja-Vu, wenn es nach der Landung am Zoll heisst:
„Wolle ma ne reinlosse?“