Auf Nessies Spuren
Wir wissen es im Grunde alle. Die Suche nach Nessie könnte noch dauern. Deshalb gibt es zuerst einen Abstecher nach Inverness. Nein, der Name hat nichts mit Nessie zu tun. Es bedeutet ganz pragmatisch und völlig fantasiefrei: Mündung des Ness. Und da kann man nichts dagegen sagen.
Wir geben zu: Tatsächlich könnte der Fluss Ness Väterchen Rhein konkurrenzieren. Egal ob in Basel oder in Mainz. In Mainz ist der Fluss viel breiter, aber da fehlen die netten Türmchen. In Basel haben wir stolze Türme, aber da ist der Rhein ein kleines bisschen schmäler, schlanker sozusagen.
Aber Hand aufs Herz. Welches schottische Gewässer kann den Rhein jemals konkurrenzieren?
Da dies nun geklärt ist, geht es weiter den Ness entlang zum Loch. Wir haben wie Millionen von Touristen vor uns und insbesondere mit uns diese unsägliche Bootstour auf dem Loch Ness gebucht. Denn die Bebbin war da kategorisch. „Du kannst als Schottland-Reisender unmöglich am Loch Ness vorbeibrettern und nichts davon gesehen haben. Nicht wenigestens einen klitzekleinen Versuch starten, dem Nessiekult auf den Grund zu gehen.“
Der Meenzer seufzt. Als echter Wissenschaftler hält er nichts von Kulten. Entweder es gibt Nessie oder es gibt ihn nicht. Glauben ist Religionssache. Die Bebbin nickt. Stimmt. Trotzdem schleppt sie ihn – sozusagen zur Einführung in das heikle Thema – in eine Ausstellung. Wir tauchen in ein Land vor unserer Zeit ein, voller mystischer Wesen. Feen, Wassertiere, ein Pferd, das jenen, der es zu besteigen wagt, auf Nimmerwiedersehen mit sich in die Tiefen des Loch Ness reisst. Das kann der Bebbin nicht passieren. Um Pferde macht sie nach einer traumatischen Erfahrung vorsichtshalber immer einen ganz grossen Bogen. Vielleicht ist Nessie also ein Pferd? Ein Aal, ein paar Wellen zu viel, ein geisterhaftes U-Boot?
Ihr werdet es kaum glauben, aber die Schotten nehmen das Thema ernst. Sehr ernst. Sie tauchen in die unermesslichen Tiefen des Sees ab, wo sich im Dunkeln seltsame Tierchen tummeln. Ein Lieferwagen wird mit Sonargeräten geortet und hoffentlich klimaneutral entsorgt. Aber von Nessie keine Spur. Das verstehen wir. Bei diesem Rummel hätten wir auch längst das Weite gesucht.
Deshalb gibt es auf den 20 Km Bootsfahrt nichts zu sehen, ausser ganz viel Wasser von unten und besonders auch von oben. Wäldern, rechts und links. Und einer bemerkenswert fotogenen Ruine – Schloss Urquhart.
Die Bebbin gibt es ungern zu. Sie ist ein klitzekleines bisschen enttäuscht. Denn, auch wenn sie nicht wirklich glauben mag, dass es Nessie gibt, so würde sie diese Legende nur höchst ungern gehen lassen. Deshalb drückt sie bei der Abstimmung in gut schweizerischer Art wild entschlossen: I see possibilities, während der Meenzer kaltblütig: I see nonsense wählt. Die Wahrheit liegt mit 48% wie immer dazwischen.
Und dann geschieht das Unglaubliche. Nessie gibt es doch!
Ein Gedanke zu „Auf Nessies Spuren“
😂🤣😂🤣😂…..Hauptsache dabei gewesen und Jackpot zum Schluss🦕😉. Liebe Grüsse aus der Schweiz, ebenso mit Wasser von unten und von Oben, wären wir im Wallis oder im Maggiatal😱, in Basel reichts mir wenn der Himmel seine Tore öffnet und uns nass beschenkt💦💦💦 und ich tagsüber mir überlege, ob ich nun am Morgen zu Hause alle Fenster geschlossen habe oder nicht??