Quer durch die Alpen

Quer durch die Alpen

Liebe Leserin, lieber Leser

 Mit den Alpen ist es so eine Sache, wie auch schon Hannibal erfahren musste. Es führt kein Weg daran vorbei – ausser man bleibt zu Hause. Es wäre alles ganz entspannt gewesen, wäre nicht vor Kurzem der Berg auf eine Galerie gekracht. Und befände sich besagte Galerie nicht genau auf der Strasse zum Tunnel des Grossen Sankt Bernhard. Beim freitäglichen Apéro, das eigentlich diese kurzen Ferien einläuten sollte, kommt eine leicht gereizte Atmosphäre auf. 

Wir surfen, aber nicht ganz auf der gleichen Welle.

„Google Maps sagt es doch ganz eindeutig. Die Strasse ist gesperrt. Wir müssen den Umweg über den Mont Blanc nehmen. So ein Mist!“ Der Meenzer reibt  der Bebbin sein Tablet unter die Nase. 

„Aber schau doch!“, entgegnet sie nicht ganz so liebevoll. „Die Webseite des Tunnels ist glasklar! Kein einziger Hinweis auf irgendeine Sperrung. Wem soll man glauben, wenn nicht den Tunnelbetreibern selbst?“

Wir beugen uns zwieträchtig über die Webcam des Tunnels. Gähnende Leere. Kein einziges Vehikel weit und breit. Nicht mal eine Baustellenmaschine. Wir sind perplex. Die Nacht ist unruhig. Denn der Pass ist mal offen, mal zu. Und wegen bussenträchtiger Bestimmungen südlich der Alpen hat der Meenzer notfallmässig Sommerreifen aufziehen lassen müssen. Ein Pass auf 2’500 m ü. M.? Da wäre es mit Elefanten vielleicht einfacher als mit unseren bescheidenen Pferdestärken gewesen.

Nun, wir haben es geschafft. Es war nicht nötig, uns auf Hannibals Spuren zu begeben, denn heute war der Pass geschlossen. Welchen Pass er bevorzugte, ist der Bebbin ohnehin nicht bekannt. Der Aufstieg zum Tunnel auf einer Höhe von 1900 m ü. M. war schon Pass genug – für den Meenzer jedenfalls. Und die Tunnellänge von 5798 m auch nicht gering. 

Einen Grund zum Klagen findet die Bebbin natürlich trotzdem. Nirgends findet sich eine Aussichtsplattform. Ist das nicht skandalös? Und die berühmten Vierbeiner haben wir auch verpasst. In echt jedenfalls.

Was soll’s. Wir sind in Aosta angekommen. Und gleich geht es weiter.

Eure Bebbin und Meenzer

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