Gespenstische Pläne

Gespenstische Pläne

Liebe Leserin, lieber Leser

Ihr ahnt es: Die nächste Reise der Bebbin und ihres Meenzers steht vor der Tür und ihr dürft euch wieder auf eine heitere und hoffentlich abwechslungsreiche Reise direkt von der Couch oder dem Bürostuhl aus freuen. Doch wohin wird es uns diesmal verschlagen?

Die einen oder anderen werden sich erinnern. Seit einigen Jahren geistert beim Meenzer diese gespenstische Destination in Großbritannien im Kopf herum. Die Reisedestination stand bereits im Januar 2023 fest: Eine Woche Geisterhäuser und -Schlösser im schafreichen und nebelverhangenen Yorkshire. Mit gespenstischer Übernachtung versteht sich.

Die Bebbin war begeistert. Geschirr, das von Gespensterhand weggezogen wird, ein Rasseln und Heulen im einzigen Bed & Breakfast des Ortes, ein Luftzug, der die LED-Kerze auspustet … Was will man mehr?

Wir hatten uns umentschieden. Die Reise ging weit, sehr weit und selbst die Bebbin hat dieses Jahr eingesehen, dass es auch auf der nördlichen Halbkugel noch die eine oder andere Kleinigkeit zu sehen gibt. Alaska, zum Beispiel. Oder dann, einen Katzensprung entfernt, Spitzbergen. Wahlweise auch Mecklenburg-Vorpommern und seine Seenplatten?

Überraschung! „Wie wär’s mit Großbritannien?“, fragt der Meenzer und in seiner Stimme schwingt fast sowas wie ein unbeugsamer Entschluss.

Die Bebbin lässt langsam die mit viel Liebe gestaltete Vision ihrer fernen Reisedestinationen sinken. „Vor oder nach der Weltmeisterschaft?“ Ihr müsst wissen: Dieses Jahr wird sie in Großbritannien ausgetragen und wo? In Yorkshire! Oder in einer angrenzenden Grafschaft, was aus Schweizer Sicht dasselbe ist. Wenn das kein Wink aus Canterville ist…

Aha, denkt ihr wohl. Endlich dürfen wir uns auf schlaflose Nächte in Vertretung freuen! Und die Bebbin und ihr Meenzer auf horizonterweiternde Begegnungen mit dem Jenseits.

Ein Blick auf den Veranstaltungskalender zerstört alle Hoffnungen. Die Meisterschaft findet im November statt. Und wer, bitte, möchte im englischen Nieselregen durch matschige Weiden stapfen und nasse Kleidung vor einem ausgepusteten Kaminfeuer trocknen? Keiner. Nicht einmal der Meenzer.

Aber die Insel geistert weiterhin in seinem Kopf herum. Davon abgesehen, dass sie die Sprachkenntnisse der Bebbin stärken und die Flexibilität des Meenzers beim Autofahren bewahren würde, liegt sie vor der EU-Haustür und damit einen Katzensprung von unserer entfernt. Klimafreundlicher, zeitsparend, gemütlich, fast wie zuhause.

Dann kommt der Vorschlag. Schottland!

Die Bebbin schmollt, denn sie war schon dort. Lange vor seiner Zeit. Es ist eben die Crux mit einer Partnerin, die zwar nach einem das Licht der Welt erblickt hat, dafür aber schon mehr Welt gesehen hat. „Das ist wie Neuseeland ohne Vulkane dafür mit Seen wie zu Hause und Bergen, die diesen Namen nicht verdienen.“

Aber der Meenzer, der von Schottland nur den Kilt ,den Dudelsack und die Fricktaler Higlandgames kennt, bleibt hart. „Schottland oder nix.“

Und weil er noch nie einen Pfund in Geldform in der Hand gehalten hat und wenigstens ein Mal im Leben vom Haggis probieren muss, willigt die Bebbin ein.

Wir entführen euch also bald zu einem erfrischenden Sommerurlaub jenseits des Kanals. Wer von euch schon dort war, wird sich erinnern: Fish & Chips! Betten, aus denen man nicht mehr rauskommt. Einsame Burgen ohne Gespenster, dafür mit ganz viel Wasser. Hoffentlich nur drum herum. Wir sind gespannt, was ein Meenzer in Schottland erleben wird.

Eure Bebbin und Meenzer

P.S. Da war noch was: Als Autorin weiß die Bebbin, wie leicht sich Fehler einschleichen. Der Meenzer erhält den Artikel zum Gegenlesen. Dann lässt er sein Tablet sinken. „Ist gut. Lustig. Da ist aber ein Fehler. Ein großer.“

Das Herz der Bebbin setzt einen Schlag aus. „Und der wäre?“, fragt sie betont ruhig. Eine Autorin muss mit Kritik umgehen können.

„Die Weltmeisterschaft. Sie findet im August statt.“

Stille.

Die Geisterschlösser – einen irrtümlichen Kalendereintrag entfernt? Nicht zu fassen.

Unsere Lieben, so ist das Leben. Der Urlaub ist gebucht, der Artikel geschrieben. Basta. Und wir sehen es von der positiven Seite. Das Gute an Geistern ist: Sie sind nächstes Jahr bestimmt noch da.

2 Gedanken zu „Gespenstische Pläne

  1. Vorfreude ist die schönste Freude…. gilt nicht für diesen Blog!!!! PS: ihr erinnert euch vielleicht: …. geilster Blog ever!!!!!!!
    😉🙋🏼‍♀️Anne

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