Abschied

Abschied

Es ist wieder soweit. Von der Wurst abgesehen, hat alles irgendwann ein Ende. 

Da vor uns nur das Gelände des im kanadischen Nirgendwo liegenden Golf Resorts liegt, blicken wir ein letztes Mal zurück:

Auf die bunten Häuschen von St. John’s, wo selbst die Haustüre noch eine Türe hat. 

Auf Bell Island, wo es oberirdisch genauso spannend war wie unterirdisch. 

Auf den Signal Hill und seinen berühmten Nebel, der uns die Sicht auf die gefährlich enge Hafeneinfahrt verweigerte. 

Auf Trinity mit seiner Kirche, dem Restaurant, in welchem wir kein Abendessen mehr erhalten haben, und einer unvergesslichen Zodiakfahrt.

Auf unsere erfolglose Suche nach einem Bären, der sich nicht mal vor einem waschechten Kanadier outen würde. Denn welcher Bär hätte Lust, einen extra für ihn entwickelten Bären-Pfefferspray in echt zu testen? Und unsere uneingestandene Angst, einem echten Elch zu begegnen, unter den die Bebbin locker hätte aufrecht durchmarschieren können.

Immerhin sind wir doch irgendwann den beiden berühmten Hunden begegnet. Labrador und Neufundland:

Wir blicken auch gerne auf den Glöckchen-Trail zurück, erleichtert, den Rundweg nicht aus Versehen doppelt gemacht und trotzdem keine Aussicht verpasst zu haben.

Wir erinnern uns an die märchenhaften Wälder im Gros Morne Nationalpark, die als Bildvorlage für Dornröschen durchgehen könnten. Und an die Vorliebe der Neufundländer für gemütliche Aussichtspunkte.

Sollte sich jemand überlegen wollen, sich ein flauschiges Plätzchen nicht zu nahe an der Zivilisation zu kaufen, gäbe es im Gros Morne Nationalpark noch das eine oder andere Stückk Land im Angebot.

Wir haben, von Pommes, Hamburgern und frittiertem Fisch abgesehen noch ein paar weitere Einblicke in die Lebensweise der Neufundländer gewonnen. Wäscheleinen an Strommasten oder wahlweise auch an einem Baum. Ganz einfach. 

Der Umgebung angepasste Mülltonnen für den Müll, der von Hand eingesammelt wird. 

Wir hatten einen Gedanken für all die Schulkinder, die kilometerweit in die Schule fahren müssen

und haben versucht, Lachse mit der Kamera einzufangen. Gereicht hat es aber nur für ein paar Steine.

Dafür haben wir am Lighthouse von Twillingate diese beiden Prachtexemplare erwischt.

Am Ende haben wir uns in einem total abgelegenen Golf Resort wiedergefunden und das Beste daraus gemacht. Vom Imaginären zum Wirklichen ist es nur ein Abschlag entfernt. 

Und während die Bebbin sich um möglichst naturnahe Aufnahmen bemüht, schaut ein weiterer Gast schmunzelnd zu.

Das erfolgreiche Ende unserer Reise wird mit einem echten, wenn auch flüssigen, Neufundländer begossen. Hier trennen sich die Wege unserer kleinen Reisegruppe. Die Männer – die jetzt etwas aufgewärmt sind – reisen weiter zu ihrem nächsten Ziel: Die Weltmeisterschaft im Doppelaxtwerfen in Barrington, Nova Scotia. Wir halten ihnen ganz fest die Daumen. Die Frauen kehren zu Heim und Herd zurück; oder das wollen wir unsere besseren Hälften mal glauben lassen…

Ein bisschen schade ist es schon. Es hat uns hier sehr gut gefallen. Wir hoffen, dass auch Ihr Spass an unseren Erlebnissen hattet und danken Euch für Eure Treue.

 

 

 

3 Gedanken zu „Abschied

  1. Ihr Lieben, also ich wüsste da auch noch was, was abgesehen von der Wurst kein Ende nehmen wird: es ist meine Dankbarkeit und riesige Freude, hier auf diesem Weg an euren Reisen teilhaben zu dürfen und jede Zeile zu geniessen, die einfach herrlich, mitreissend und so humorvoll geschrieben sind! Hinzu kommen die wunderschönen Schnappschüsse: mit oder ohne „Prachtexemplare“….. 😉
    Ich möchte da mal festhalten, dass ich schon auch ein bisschen stolz bin, die Bebbin als meine „grosse“ Schwester nennen zu dürfen, auch wenn sie locker unter einem Elch durchgehen könnte, ohne sich den Kopf anzuschlagen!
    Den Männern toitoitoi für ihre kommenden Würfe und den Frauen eine gute Heimreise mit anschliessendem Genuss, nichts hinter dem Herd verloren zu haben…..

  2. Liebe Carine
    Ich habe deine Reiseberichte wie immer genossen und meine eigenen (sehr guten) Erinnerungen an Neufundland aufleben lassen (unter anderem der beste Hummer, den ich je hatte).
    Apropos Land im Naturschutzgebiet: Felix und ich sind nun stolze Besitzer je eines Square foot Land in den Highlands und dürfen uns Lord und Lady von Glencoe nennen!

  3. Ihr Lieben,
    herzlichen Dank, dass wir wieder mitreisen durften.
    Leider hast du das Rätsel der Rückkehr (oder auch nicht) bisher nicht aufgelöst. Die Spannung steigt! Wo seid ihr und bei den Männern: Wie geht es weiter?

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