Die Ruhe vor dem Sturm…

Die Ruhe vor dem Sturm…

Liebe Leserin, lieber Leser

Endlich ist es soweit. Wir sind in Hamburg angekommen – mit läppischen 30 Minuten Verspätung. Die Deutsche Bahn ist vielleicht doch besser als ihr Ruf, oder war es nur Dank unserer positiven Ausstrahlung?

Die paar Stunden Aufenthalt bis zur Einschiffung geniessen wir bis zur letzten Sekunde, zusammen mit einer gefühlten Million Hamburger und Touristen, denn es ist Tag der Deutschen Einheit, die Sonne scheint, die Ausflugsboote locken und sind zum Kentern voll. Aber wir entscheiden uns für einen gut schweizerischen Kompromiss. 10’000 Schritte die Elbe entlang für die Gesundheit, ein paar Fotos für die Erinnerungen und ein Fischbrötchen und ein Eis für den Genuss.

Denn noch ahnen wir nicht, was uns bevorsteht. Nein, wir meinen nicht damit, dass wir aus Versehen in dieses geschminkte Schiff eingestiegen wären.

Oder, dass unsere MS Finnmarken uns nicht gefallen würde. Die Ausstattung auf Deck 8 ist nicht zu verachten.

Detlef heisst das Ungemach, das mit Windstärke 10 um Mitternacht über uns hereinbricht. Das sanfte Wiegen entwickelt sich innert kürzester Frist zur Achterbahn mit Luftlochfeeling. Wir rollen von Seite zu Seite und nur die Enge der Kabine bewahrt die Bebbin davor, aus dem Bett zu fallen. Der Weg ins Bad wird zum schmerzhaften Gleichgewichtstest. Die Nacht ist lang. Sehr lang und sehr bewegt.

Was sollen wir sagen? Wir haben die Nacht überstanden, aber der heutige Tag auf See zeigt uns klar unsere Grenzen. Die Wogen türmen sich, auch wenn sie von Deck 8 trügerisch flach wirken, der Himmel schwankt von oben nach unten und umgekehrt. Der Horizont lässt das Auge und den Meenzer in Stich. Hatte er nicht mal von einem Segeltörn mit Windstärke 8 erzählt, die ihm nichts ausgemacht haben soll?

Ein Glück für den Meenzer, dass die Rezeption vorgesorgt hat und gewisse hilfreiche Pillen noch nicht ausverkauft sind. Und die Bebbin? Unter uns gesagt, hat sie sich auch schon wohler gefühlt. Aber der Seefraustolz ist grösser. Sie hat die Drake Passage in der Antarktis erlebt. Also wird sie auch das schaffen. 

Für einen Tag auf See ganz schön viel Aufregung.

Eure Bebbin und Meenzer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

2 Gedanken zu „Die Ruhe vor dem Sturm…

  1. Vielen Dank, dass Ihr uns wieder mit auf Eure Reise nehmt.
    Ich freue mich schon auf Eure schönen Bilder und Eure heiteren Berichte.
    Bei der Anreise hattet Ihr Glück.
    Dreißig Minuten Verspätung gibt es manchmal auf der Strecke zwischen Alzey und Bad Kreuznach.
    Viele Grüße,
    Gerald

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