Glöckchen-Tag

Glöckchen-Tag

Die Sonne scheint, die Wellen tanzen und wir haben einen ganzen Tag zur Verfügung. Wir müssen was unternehmen. Zum Sandy Cove Beach, der entgegen den üblichen Stränden offensichtlich aus Sand und nicht aus Geröll besteht? Hm, noch haben wir 16°C und ist der Atlantik nicht gerade ein Swimmingpool. Zudem haben wir das Salzwasser bereits mehr als nötig kosten dürfen.

In letzter Minute kann die Bebbin den drohenden Strandtag abwenden. Eine Viertelstunde Fahrt und wir sind in Salvage, einem hochgepriesenen Dörfchen an Neufundlands östlichster Spitze. Es hat eine Kirche. Eine Fischerei, ein Fischermuseum und ein paar malerisch auf den Felsen verteilte Häuser.

Unser Ziel heute ist aber: Bewegung. Wir studieren die angebotenen Wanderungen so gründlich wie es die gemalten Karten erlauben und entscheiden uns angesichts diverser gesundheitlicher Herausforderungen für den mittleren Schwierigkeitsgrad.

Auf Anregung der Bebbin wird die Karte zur Sicherheit fotografiert. Glöckchen säumen den Weg hin und wieder. Ob damit die Bären verjagt werden sollen oder ein Notruf abgesetzt werden kann, ist fraglich. Auf jeden verhelfen sie uns dazu, auf den rechten Pfad zu bleiben.

Der Weg führt uns durch Fichtenwälder von einem Aussichtspunkt zum anderen .Die Wege scheiden sich mehrmals und damit auch die Geister in der Gruppe. Links oder rechts rum? Rundweg oder Sackgasse? Die Karte ist nicht eindeutig.

Aber am Ende führen alle Wege zurück nach Salvage Es ist nur eine Frage der Zeit. Die Aussichtspunkte, hauptsächlich an den Sitzbänken erkennbar, bieten einen herrlichen Blick auf  Felsen und das Meer natürlich. Wir erkennen Möwen. Zwei Fischerboote ohne Fang. Einen weit über unseren Köpfen kreisenden Adler.

Dass hier nicht vor Bären gewarnt wird, hat für die Bebbin etwas Beruhigendes, auch wenn sie wie ein Bordercollie darauf achtet, dass die Gruppe zusammenbleibt.

So bekommen wir gemeinsam die Chance, einheimische Tierarten zu entdecken. Ameisen, zum Beispiel. Oder … Eichhörnchen! Schnell wie der Wind fliegen sie von Baum zu Baum, unwillig, sich im weltweiten Netz verewigen zu lassen.

Dafür halten Heidekraut und Fichtenbabys gerne für eine ausgiebige Fotosession her.

Auf langen Holzstegen kehren wir ins Dorf zurück. An das Fischermuseum erinnern wir uns, als wir vor einem einsamen Shop am Strassenrand ein wohlverdientes Eis geniessen.

Ein exklusives Abendessen krönt unseren bewegten Tag.

2 Gedanken zu „Glöckchen-Tag

  1. Kriminell und gfürchig, die vier grimmigen Gesichter im kanadischen Wald!! Bärenjäger oder ausgebrochene Sträflinge? Gut, hängen da die Glöcklein fein…
    und wartet der Hummer (?) schon gekocht und ganz zahm auf dem Teller!

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